Völkerrechtliche Analyse und persönliche Erzählungen zum Jahrestag der türkischen Besetzung von Afrin

„Ich werde das Dorf meines Vaters nie wieder sehen“ – Dr. Kamal Sido

„Die Zeit arbeitet gegen die Menschen in Afrin“, sagt Dr. Kamal Sido. Seit 2018 ist die Region von der Türkei besetzt, viele Menschen sind seitdem geflohen, die Bevölkerung wird immer älter. Wie geht es den Menschen aus Afrin in Nordsyrien heute? Hat die Türkei mit der Besetzung durch die „Operation Olivenzweig“ das Völkerrecht gebrochen? Und welche Optionen haben Opfer, um Gerechtigkeit zu bekommen? Diese Fragen diskutierten der Jurist Kendal Moussa und Dr. Kamal Sido, Nahost-Experte bei der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am 18. März bei einem Vortrag in Göttingen.

Text: Dr. Kamal Sido, Referent für Ethnische, religiöse, sprachliche Minderheiten und Nationalitäten und Sarah Neumeyer, Referentin für Presse und Kommunikation

Foto: Myriam Givens, Mitarbeiterin im Referat Digitale Kommunikation

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80. Jahrestag der Deportation der Tschetschen*innen

Vor 80 Jahren, am 23. Februar 1944 wurde das Volk der Tschetschen*innen und Ingusch*innen kollektiv von der Roten Armee nach Zentralasien, besonders ins heutige Kasachstan deportiert. Mehr als die Hälfte der Deportierten kam während oder in den ersten Jahren nach der Deportation ums Leben. Eine tschetschenische Freundin der GfbV-Referentin Sarah Reinke, die als Migrantin im europäischen Ausland leben muss, hat diesen Text zum Jahrestag der Deportation verfasst.

Autor*in: Anonym
Foto: tjabeljan via Flickr (CC BY 2.0).

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Urum und Rumei – Griechische Minderheit im Krieg

„Wir sind nur rund 100 Personen in Kyiv, trotzdem versuchen wir jetzt, einen Verein zu gründen, denn unsere Minderheit ist wirklich so schlimm vom Krieg betroffen,“ berichtet Olga Tsuprykova, Griechin aus der Region Donezk, die als Binnenflüchtling mittlerweile in Kyiv lebt. Die Urum und Rumei sind zwei Minderheiten, die sich selbst als Griech*innen aus der Region Nordazov definieren. Sie sind orthodoxe Christ*innen, obwohl die Urum eine Turksprache sprechen. Beide Sprachen sind laut UNESCO gefährdet.

Text: Sarah Reinke, Teamleitung Menschenrechtsreferate

Foto:https://www.facebook.com/photo.phpfbid=6695277447197145&set=pb.100001448688701.-2207520000&type=3

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Heute vor 120 Jahren: Herero stehen gegen deutschen Kolonialismus auf – noch immer keine Wiedergutmachung für deutsche Gräueltaten

Am 12.01.1904 widersetzten sich die Herero gegen die deutsche koloniale Unterdrückung im damaligen Deutsch-Südwestafrika. Deutsche Truppen schlugen den Aufstand unter Führung von Lothar von Trotha brutal nieder. Die Herero, darunter Frauen und Kinder, trieben sie in die Omaheke-Wüste und blockierten Wasserstellen. Bis 1908 setzte sich die Vernichtungspolitik gegen die Gemeinschaften der Herero, Nama und Damara in Konzentrationslagern fort. Das deutsche Kaiserreich konterte ihren Widerstand mit dem Völkermord. Deutschland erkennt die Gräueltaten der Vergangenheit nur teilweise an.

Text: Christoph Hahn, Referent Genozid-Prävention und Schutzverantwortung;

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